Wer einen sterbenden Angehörigen begleitet, sollte sich künftig im Beruf für einen begrenzten Zeitraum ganz oder teilweise freistellen lassen können. Das fordern die Caritasverbände in Rheinland-Pfalz anlässlich der „Woche für das Leben“ vom 24. April bis 1. Mai.
Denn: Pflegende Angehörige sind durch die Sterbebegleitung oft sehr stark belastet. Gerade schwerkranke und sterbende Menschen brauchen eine umfangreiche pflegerische und medizinische Betreuung sowie intensive menschliche Zuwendung. Eine stärkere Unterstützung und Entlastung der Angehörigen sehen die Caritasverbände als Chance, mehr Menschen ein Sterben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Derzeit sterben etwa ein Drittel der Menschen zu Hause.
Die Forderung der Caritasverbände orientiert sich an einer gesetzlichen Regelung in Österreich: Seit dem Jahr 2002 können sich Arbeitnehmer in Österreich bis zu sechs Monate von ihrem Arbeitsplatz freistellen lassen, um einen schwerkranken oder sterbenden Angehörigen zu begleiten. Sie sind während dieser Zeit kranken- und rentenversichert und haben Kündigungsschutz. In Frankreich gilt eine ähnliche Regelung seit 1999.
Unterstützung erhalten schwerkranke, sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen und Freunde unter anderem durch die Hospizhilfe. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit 40 ökumenische Hospizgruppen. Hinzu kommen ein stationäres Hospiz, fünf Palliativstationen sowie siebzehn ambulante Hospizdienste in katholischer oder ökumenischer Trägerschaft.
Die Caritasverbände sehen den menschenwürdigen Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen als Herausforderung, der sich die gesamte Gesellschaft stellen muss. Auch soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime oder Sozialstationen haben vielerorts durch die Entwicklung eines offenen und respektvollen Umgangs mit den Themen Sterben und Tod wichtige Impulse für eine Kultur der Mitmenschlichkeit am Ende des Lebens gesetzt.
Weitere Informationen zur „Woche für das Leben“ gibt es auf den Internetseiten der Deutschen Bischofskonferenz ( www.dbk.de ) und der Evangelischen Kirche in Deutschland ( www.ekd.de ).