Eine besondere Qualifizierung soll Caritasmitarbeiter dabei unterstützen, die Integration von Migranten auf eine gute Zukunft hin gestalten. Für die Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände Rheinland-Pfalz (AGCV) überreichte die Trierer Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel gemeinsam mit der Beauftragten der Landesregierung Rheinland-Pfalz für Migration und Integration, Maria Weber, am 6. Oktober im Trierer Robert-Schuman-Haus Zertifikate an die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie werden künftig unterwegs sein, um als Multiplikatoren Kollegen und andere Institutionen vor Ort mit der Begeisterung für eine interkulturelle Öffnung „anzustecken“, wie es eine Teilnehmerin formulierte. Dazu gehören auch externe Schulungsangebote, beispielsweise interkulturelle Trainings für kommunale Verwaltungen. Maria Weber ermutigte die Absolventin der ein-jährigen Weiterbildung: „Sie sind jetzt als Lotsen in Sachen Integration qualifiziert!“
„Interkulturelle Öffnung“ bedeutet, neue Konzepte zu entwickeln, die Migranten gleiche Zugangschancen zu Beratungsdiensten eröffnen. „Ganz bewusst wird dabei Integration als eine gesamtgesellschaftliche und gesamtverbandliche Aufgabe angesehen“, so Dr. Birgit Kugel in ihrer Begrüßungsansprache. Demnach müssen sich alle Caritas-Dienste, die für die unterschiedlichen Probleme Ratsuchender da sind, fachlich und konzeptionell so aufstellen, dass für alle Bevölkerungsgruppen chancengleiche Zugänge bestehen und noch wirksamere Hilfeangebote gemacht werden können.
Die gemeinsame Qualifizierungsinitiative wurde getragen von den rheinland-pfälzischen Caritasverbänden, der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Rheinland-Pfalz und der rheinland-pfälzischen Landesregierung, die die Maßnahme finanziell gefördert hat. Für die KEB betonte Landesvorsitzender Thomas Sartingen, wie wichtig es sei, sich den Herausforderungen von Migration und Integration zu stellen und entsprechende Fortbildungsangebote zu machen. Maria Weber nannte die Bereitschaft der Caritas, diese Qualifizierungsinitiative umzusetzen, einen „mutigen Schritt“.
Maria Weber, Beauftragte
der Landesregierung Rheinland-Pfalz für Migration und Integration (3. von
links) im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas bei der
Abschlussveranstaltung der Qualifizierung zum Thema "Interkulturelle
Öffnung".
Inhalte der Qualifizierungsmaßnahme präsentierten die Prozessbegleiterinnen, Diplom Pädagogin und Supervisorin Susanne Bourgeois, und Diplom-Ethnologin Antje Schwarze. In kreativer Weise vermittelten sie den Teilnehmern der Abschlussveranstaltung, was es heißt, als Migrant benachteiligt zu sein und wie passende Angebote zur Integration aussehen können. Anschließend präsentierten die Teilnehmer Praxisprojekte, die sie während der Weiterbildung entwickelt hatten. Dazu gehören unter anderem der Aufbau eines Netzwerkes im Rhein-Pfalz-Kreis (Ludwigshafen), ein interkulturelles Training für die Stadtverwaltung Neuwied oder Begleitung bei der interkulturellen Öffnung des Kinder- und Jugendhauses in Saarlouis.