Mainz. Die Katholische Schwangerschaftsberatung geht mit einem erweiterten Online-Angebot an den Start. Neben dem persönlichen Gespräch und der Onlineberatung per Mail und Chat können Ratsuchende ab Herbst 2018 auch einen Messenger (Kurznachrichtendienst) und ein Chat-Forum nutzen. Zum geplanten neuen Online-Portal gehört auch eine Facebookseite mit Neuigkeiten und aktuellen Themen rund um die Schwangerschaftsberatung. Das kündigten der Mainzer Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick und die Leiterin der Abteilung Soziales beim Diözesancaritasverband Speyer, Barbara Aßmann, am Donnerstag bei einem Fachtag in Mainz an.
"Nahe bei den Menschen zu sein, bedeutet für uns auch eine digitale Nähe. Schwangere Frauen, junge Mütter und ihre Familien sind online und erwarten auf diesem Weg eine schnelle Antwort auf ihre Fragen. Diesen Zugangsweg in die Beratung ernst zu nehmen, bedeutet für uns auch, die Schwangerschaftsberatung zukunftsfähig weiterzuentwickeln", sagte Domnick.
Die Katholische Schwangerschaftsberatung von Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist bereits seit 2002 bundesweit mit einem datensicheren Programm in der Onlineberatung tätig. Ratsuchende können sich kostenlos und anonym Rat und Unterstützung holen. Im Jahr 2016 nahmen bundesweit 120.000 Frauen, Männer und Paare die Schwangerschaftsberatung von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen face-to-face (persönlich) in Anspruch. Zusätzlich gab es 3600 Online-Kontakte. Schwangerschaftsberaterinnen aus den Bistümern Speyer und Mainz sind von Anfang an bei der Onlineberatung dabei und bieten zu festgelegten Zeiten Beratung in der virtuellen Beratungsstelle per Mail und Chat an.
Im Jahr 2017 führte die Caritas im Bistum Mainz jeweils freitags von 10:00 bis 12:00 Uhr 179 Gespräche per Mail/Chat. 10 von insgesamt 16 Beratungsstellen sind schon jetzt an der Onlineberatung beteiligt. Im selben Jahr wurden in Speyer jeweils montags 10:00 bis 12:00 Uhr und mittwochs 19:00 bis 21:00 Uhr 525 Beratungen per Chat und Mail geführt. Hier ist ein diözesanes Team, bestehend aus vier Schwangerschaftsberaterinnen aus drei Beratungsstellen, für die Onlineberatung zuständig.
"Wir machen schon jetzt gute Erfahrungen mit der Onlineberatung. Sie ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang", sagte Aßmann. "Wir erreichen Frauen, die möglicherweise nicht zu uns in die Beratung gefunden hätten, darunter Frauen im existenziellen Schwangerenkonflikt. Von der Weiterentwicklung der Onlineberatung können künftig auch Klientinnen im ländlichen Raum noch stärker profitieren, die ansonsten zur nächsten Beratungsstelle weite Wege zurücklegen müssten."
Bei dem Fachtag "Schon cross-medial unterwegs?" im Jugendhaus Don Bosco in Mainz erhielten rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachtages eine Einführung in die neuen Möglichkeiten der virtuellen Beratung und die sich daraus ergebenden Angebote für schwangere Frauen und ihre Familien. (jik)