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Pressemitteilung

„7.000 Schwangere pro Jahr kommen zur Beratung der Caritas“

Katholische Schwangerschaftsberatung in Rheinland-Pfalz: Starke Anlaufstelle für werdende Eltern – Frühzeitige Hilfe wirkt

Erschienen am:

17.12.2025

  • Beschreibung
Beschreibung

Mit rund 7.000 ratsuchenden Schwangeren im Jahr 2024 bleibt die Nachfrage nach der katholischen Schwangerschaftsberatung in Rheinland-Pfalz ungebrochen hoch. Die 34 Beratungsstellen von Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) erreichen damit rund jede fünfte Schwangere im Land - trotz rückläufiger Geburtenzahlen. 2024 gab es in RLP 33.600 Geburten. 

Diese Zahlen dokumentiert die Landesauswertung der Katholischen Schwangerschaftsberatung 2024. Sie zeigt zudem: Die Anliegen werdender Eltern werden vielfältiger und komplexer. "Die steigende Komplexität der Anliegen zeigt, wie sehr Familien an den Bruchstellen unseres Sozialstaates belastet sind" sagt Nicola Adick, Vorsitzende der Caritas Rheinland-Pfalz und betont "Unsere Beratungsstellen sind für viele Menschen ein sicherer Ort, an dem sie niederschwellig Orientierung, Entlastung und konkrete Hilfe er-halten." Maßnahmen zur Entwicklungs- und Gesundheitsförderung und zum Kinderschutz seien umso wirksamer und effizienter, je früher im Leben der Kinder diese an-setzten.
Neben klassischen Fragen rund um Schwangerschaft und Familienplanung wachse der Beratungsbedarf. "Flucht, Migration, soziale Belastungen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gesundheitliche Probleme und psychische Herausforderungen - diese Themen bringen die Schwangeren mit", berichtet Adick. Rund 60 Prozent der Ratsuchenden seien armutsbetroffen und bezögen Leistungen nach dem SGB II. "Dieser Wert liegt in Rhein-land-Pfalz 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt der katholischen Schwangerschaftsberatung. Der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte erreiche mit knapp 60 Prozent einen hohen Wert und steige seit Jahren kontinuierlich. 


"Überdurchschnittlich viele Frauen kommen mit ihrer zweiten oder dritten Schwangerschaft wiederholt in die Beratungsstellen" so Adick. Die katholische Schwangerschaftsberatung erfülle eine wichtige Doppelfunktion: "Sie bietet sowohl psychosoziale Begleitung als auch Sozialberatung in einer besonders sensiblen Lebensphase". Eine gesicherte finanzielle Existenzgrundlage sei die Voraussetzung dafür, dass Eltern sich stabil auf die Beziehung zu ihrem Kind einlassen können. "Unsere Daten zeigen deutlich: Familien - insbesondere mit mehreren Kindern - stehen in unserer Gesellschaft vor besonderen Herausforderungen", erklärt Nicola Adick. 
Die Erfahrung der katholischen Beratungsstellen zeigten: "Die Beantragung familienunterstützender Leistungen sind eine große Herausforderung. Komplexe Anforderungen, schwer verständliche Formulare und lange Wartezeiten verstärken die Notlagen vieler Familien. Die Beraterinnen unterstützen daher regelmäßig bei der Beantragung von Geburtsurkunden, Kindergeld, Elterngeld oder Wohngeld."
Die Basis für eine erfolgreiche Beratung sei die enge Vernetzung mit Jobcentern, Eltern-geldstellen, Hebammen und den Frühen Hilfen. "Letztere gehören zu den wichtigsten konkreten Unterstützungsformaten der Schwangerschaftsberatung und stellen einen wesentlichen Baustein eines präventiv ausgerichteten Kinder- und Lebensschutzes dar", so Adick. "Je früher Maßnahmen der Entwicklungs- und Gesundheitsförderung greifen, desto nachhaltiger wirken sie. Die Angebote der Frühen Hilfen reichen von Familienpatenschaften über Elternkurse, Geburtsvorbereitungskurse bis hin zu kultursensiblen Formaten für Migrantinnen." Die katholischen Beratungsstellen boten 2024 mehr als 600 präventive Gruppenformate an.

Stichwort Caritas Rheinland-Pfalz: 
Die Caritas Rheinland-Pfalz CRP ist der Zusammenschluss der fünf Diözesancaritasverbände Trier, Speyer, Mainz, Limburg und Köln. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Sozialpolitik in Rheinland-Pfalz mitzugestalten und in diesem Sinne sowohl Lobbyarbeit für Benachteiligte und Schwache als auch für die kirchlich-caritativen Dienste und Einrichtungen und ihre Träger zu betreiben. Mit ihren nahezu 60.000 hauptberuflichen und 14.000 ehrenamtlichen Mitarbeitenden in rund 1.900 Einrichtungen und Diensten gestaltet sie sowohl als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege als auch als Träger sozialer Einrichtungen maßgeblich unsere Gesellschaft solidarisch und sozial mit. 

 

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